JVCKENWOOD unterstützt Kunden mit etablierten Lösungen in schwieriger Zeit
Die Corona-Pandemie stellt Gesundheitseinrichtungen wie Hersteller von Gesundheits-IT und Medizintechnik gleichermaßen vor neue Herausforderungen. Welche das sind und wie sie gelöst werden können, erklärt Marcel Herrmann, Marketing Manager Medical Imaging bei JVCKENWOOD im Interview.
Herr Herrmann, wie ist JVC bisher durch die Corona-Pandemie gekommen?
Marcel Herrmann: Global betrachtet als Unternehmen recht gut. Konkret in der Medizinsparte sind die Projekte weitergelaufen, wenn auch verzögert. Viele Kunden haben ihre Beschaffung von Monitoren und Displays in der Corona-Zeit verständlicherweise zurückgestellt. Nichtsdestotrotz wird uns wieder einmal vor Augen geführt, wie wichtig die Digitalisierung des Gesundheitswesens ist.
Sie sagten, dass Kunden ihre Projekte geschoben haben. Könnten Sie die übliche Nachfrage denn befriedigen?
M. Herrmann: Selbstverständlich müssen wir auch bei der Entwicklung und Produktion Einschränkungen hinnehmen. Zum einen können unsere Zulieferer nicht im gewohnten Maße agieren, zum anderen kämpfen auch wir mit angepassten Arbeitszeiten. Das führt dazu, dass das eine oder andere Monitormodell etwas später auf den Markt kommt. Auf die bestehenden Displays und den Service hat das allerdings keine Auswirkungen.
Welche besonderen Herausforderungen nehmen Sie gerade bei Ihren Kunden wahr?
M. Herrmann: Für uns – und damit auch für unsere Kunden – besteht eine Herausforderung darin, dass Termine vor Ort teilweise nicht möglich sind. Darunter leiden dann die Installationen, weil wir keine Abnahmeprüfungen vornehmen können. Die muss einfach ein Mitarbeiter persönlich vor Ort erledigen, was in Zeiten steigenden Infektionsgeschehens teilweise schwierig ist.
Wenn es keine Vor-Ort-Termine geben kann, wie realisieren Sie dann gegenwärtig den Service für die bestehenden Lösungen?
M. Herrmann: Wenn Defekte auftreten, schickt der Kunde das Gerät zu uns und wir schnellstmöglich ein funktionierendes zurück – so wie eigentlich immer. Momentan ist es noch wichtiger, dass auch eine Radiologie reibungslos funktioniert, weil sich in der aktuellen Auslastung kein Haus Arbeitsplätze leisten kann, die nicht laufen.
Welche Arbeiten können Sie remote auffangen?
M. Herrmann: Die Behebung von Defekten oder eine Abnahmeprüfung lassen sich leider nicht aus der Ferne beheben. Alles, was mit der Software zu tun hat, aber schon, etwa Updates oder Störungen. Auch Schulungen und Hilfestellungen können wir unseren Kunden online anbieten. Und das wird auch gerne und vermehrt in Anspruch genommen.
Welche Tools nutzen Sie, Herr Herrmann?
M. Herrmann: Vorrangig den TeamViewer. Das ist ein etabliertes Werkzeug, mit dem der Desktop geteilt, präsentiert und auch live durch die Software geführt werden kann. So ist es auch möglich, Abnahme- und Konstanzprüfungen vorzuführen.
Jetzt haben ja generell telemedizinische und Homeoffice-Anwendungen an Relevanz gewonnen. Wo liegen da die Herausforderungen hinsichtlich der Monitorlösungen?
M. Herrmann: Ein Krankenhaus muss zuerst die jeweilige IT-Struktur schaffen, um die Bilddaten sicher und datenschutzkonform zum Radiologen nach Hause zu bringen. Darüber hinaus müssen bei Konzepten, wie ich die Hardware zur Verfügung stelle, Fragen beantwortet werden. Fest installierte Workstations beim Radiologen zuhause sind zwar vom Handling her einfach, aber sehr kostspielig, zumal die Lösung nicht ständig genutzt wird. Darum setzen die meisten Einrichtungen auf Laptops. Die können von der IT einmalig eingerichtet, stetig gewartet und von mehreren Radiologen für verschiedene Szenarien genutzt werden.
Welche Herausforderungen bedeutet das für Monitoranbieter, Herr Herrmann?
M. Herrmann: Wir stehen vor zwei großen Herausforderungen. Zum einen muss das Display problemlos und sicher an den Laptop angeschlossen werden können. Da profitieren unsere Kunden von offenen Schnittstellen und können jedes Notebook per USB-C oder Display Port anschließen. Sie können sogar mehrere Monitore an einen Ausgang des Notebooks anbinden, per Daisy Chain, und erhalten einen kompletten Radiologiearbeitsplatz mit verhältnismäßig übersichtlicher Verkabelung.
Warum funktioniert das bei JVUCKENWOOD im Gegensatz zu anderen Anbietern so einfach?
M. Herrmann: Das funktioniert so einfach, weil wir jede Technologie unabhängig von der Grafikkarte entwickeln, sprich: Wir packen die Technologie direkt in den Monitor und nicht auf die Grafikkarte. Auch wenn dieser Weg aufwendiger und schwieriger ist, zahlt er sich aus: Wir sind deutlich flexibler und unabhängiger als andere Anbieter.
Sie sprachen noch von einer zweiten Herausforderung bei telemedizinischen Anwendungen, Herr Herrmann?
M. Herrmann: Die zweite Herausforderung besteht in der Wahrung der Bildqualität. Eine klassische Konstanzprüfung ist im Homeoffice schwierig. Bei einem Notebook, das mit verschiedenen Displays verbunden wird, lässt sich das einfacher lösen.
Wie?
M. Herrmann: Mit unserem Medivisor Agenten. Das Besondere ist, dass die Konfiguration der Software individuell und mit seinem Benutzerprofil verbunden ist. Meldet sich also ein Anwender am Laptop an, kennt die Software die angeschlossenen Monitore, die einmal hinterlegt wurden, und lädt die entsprechende individuelle Konfiguration. So können die Konstanzprüfungen vorgenommen und die Dokumentationen erstellt werden.
Was geschieht mit den Dokumentationen?
M. Herrmann: In der Regel stellt das Krankenhaus einen Server zur Verfügung, der von außen zu erreichen ist. Da die meisten Heimarbeitsplätze über eine VPN-Verbindung ins Krankenhaus verfügen, kann die genutzt werden. Dann kann der Administrator zentral im Krankenhaus die Konstanzprüfungen der jeweiligen Heimarbeitsplätze überprüfen. Qualitätsprüfungen laufen wie in der Einrichtung auch über den eingebauten Frontsensor des Monitors, ohne externe Messgeräte.
Selbstverständlich bieten wir mit dem PM Medivisor auch eine Lösung, all die Daten und Ergebnisse in der Cloud zu speichern. Europaweit nutzen insgesamt etwa 100 Kunden diese Möglichkeiten der zentralen Datensicherung.
Abschließende Frage: Welche Antwort hat JVCKENWOOD auf die steigenden Hygieneanforderungen?
M. Herrmann: Die Antworten liefert unser Tochterunternehmen Rein Medical mit seinen medizinischen Tastaturen und Mäusen aus der MEDIGENIC-Serie. Die unterstützen die Anwender durch eine schnelle Reinigung und Feuchtigkeitsbeständigkeit. Deshalb eignen sie sich optimal für den Einsatz in hygienisch sensiblen Umgebungen. Das flache, ergonomische und hygienische Tastaturdesign mit IP65-Schutz sowie einer abriebfesten und abnehmbaren Oberfläche ermöglicht eine schnelle Desinfektion. Die feuchtigkeitsbeständige Oberfläche auf Silikonbasis ist wasserfest, latexfrei, flexibel und extrem haltbar. Mit der zunehmenden Sensibilisierung für die Hygiene steigt auch die Nachfrage nach diesen desinfizierbaren Lösungen.
Zu den Lösungen von Reinmedical: www.reinmedical.com
Vielen Dank für die spannenden Einsichten, Herr Herrmann.